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05.09.2025

Workcamp Parquet 2025: Eintauchen in alte Techniken der Parkettsanierung

So funktioniert Völkerverständigung im Bodenhandwerk: 22 Spezialisten aus elf Ländern und drei Kontinenten hatten sich vom 25. und 29. August beim internationalen Fachprojekt „Parquet Restorer Austria 2025“ in Österreich eingefunden. Aus Europa, Australien und Nordamerika waren sie der Einladung des Vereins Workcamp Parquet in das bei Wien gelegene ehemalige Kloster Kartause Mauerbach gefolgt.

Das Hauptziel von Workcamp Parquet ist die Weitergabe von Wissen und praktischen Fertigkeiten bei der Restaurierung historischer Holzfußböden – so war es auch bei der zehnten Ausgabe des Projekts. Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesdenkmalamt und mit Unterstützung der Privatstiftung Esterházy organisiert. Der Fokus lag auf den umfangreichen Aspekten des Restaurierungsprozesses – einschließlich Reinigung, Verklebung sowie Ergänzung fehlender Elemente. Unter der Anleitung eines internationalen Teams von Lehrkräften absolvierten die Teilnehmer ein intensives praktisches Training. Dieses umfasste die Arbeit mit historischen Parkettelementen in der Kartause Mauerbach sowie im Schloss Esterházy in Eisenstadt.

Auf rund 60 m2 Fläche im Schloss Esterházy restaurierten die Teilnehmer das historische Eichenparkett. Nach einer Bestandsaufnahme samt Dokumentation begannen die Arbeiten. Für passgenaue Reparaturen kam ausschließlich historisches Holz mit bereits fertiger Oberfläche zum Einsatz. So konnten Ergänzungen nahtlos eingefügt werden, ohne dass eine großflächige Oberflächenbearbeitung nötig war. Zum Einpassen verwendete das Team rund 100 Jahre alte Parkett-Hobel, die eigens für diese Arbeiten restauriert worden waren. „Mit diesen kleinen Handhobeln haben die Teilnehmer die neuen Sprossen leicht konisch in die Fugen des zusammengeschrumpften Parketts eingesetzt und dabei direkt auf die bestehende Oberfläche eingepasst“, berichtet Michaela Reichlová von Workcamp Parquet. Die Befestigung erfolgte mit einem traditionellen Glutinleim. Eine abschließende Säuberung oder großflächige Oberflächenbearbeitung war nicht erforderlich, da das Team ausschließlich punktuell und äußerst präzise gearbeitet hat. „Besonders bemerkenswert an diesem Projekt war die Kombination aus historischen Materialien und Werkzeugen mit einem methodischen, denkmalgerechten Ansatz. So konnte die ursprüngliche Substanz weitestgehend erhalten bleiben, während die Funktionalität und Schönheit des Parketts wiederhergestellt wurde“, fügt Reichlová an.

Publikum erlebt Parkettsanierung hautnah

An einem Tag der offenen Tür konnte ein interessiertes Publikum die Restaurierungswerkstatt im Schloss Esterházy besichtigen. Besucher hatten die Gelegenheit, den Spezialisten bei der Arbeit zuzusehen und die Organisatoren zu treffen. Fachvorträge renommierter Restauratoren und von Prof. Markus Schlempp von der Hochschule Coburg rundeten das Programm ab. Höhepunkt war ein Festakt mit Zertifikatsverleihung. „Denkmalpflege ist Teamarbeit, die internationalen Wissensaustausch und hohes handwerkliches Niveau erfordert. Workcamp Parquet schafft eine einzigartige Plattform für die Begegnung von Spitzen-Restauratoren und die Weitergabe dieser traditionellen Handwerkstechniken an die nächsten Generationen. Der Erfolg der diesjährigen Ausgabe war außergewöhnlich“, lobt Astrid Huber, Vertreterin des österreichischen Bundesdenkmalamtes und Leiterin der Kartause Mauerbach.

„Ein großer Dank gilt allen Projektteilnehmern, dem Mitveranstalter Kartause Mauerbach und seinen Mitarbeitern für die maximale Unterstützung sowie der Privatstiftung Esterházy für die Bereitstellung der Räumlichkeiten im Schloss und der Liechtenstein Gruppe AG“, sagten Michaela Reichlová und René Caran vom Vorstand von Workcamp Parquet. Die Unternehmen Berger-Seidle, Bona, Chimiver, Festool und Loba beteiligten sich an der Bereitstellung historischen Werkzeugs. „Das diesjährige Projekt war ein weiteres Beispiel der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen einem unabhängigen Verein, der staatlichen Denkmalpflege, einer privaten Stiftung und einer Universität auf dem Gebiet der Bewahrung des kulturellen Erbes gewesen. Alle Partner freuen sich bereits jetzt auf die Vorbereitung der nächsten Ausgabe“, freuen sich Reichlová und Caran.

Mehr Informationen unter: www.workcamp-parquet.cz. Eine Bildergalerie mit vielen Fotos des diesjährigen Projekts und früherer Einsätze ist hier zu finden: www.workcamp-parquet.cz/gallery/

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 Workcamp Parquet 2025: Eintauchen in alte Techniken der Parkettsanierung
Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Insgesamt 22 internationale Parkett-Spezialisten erfuhren in Österreich viel Wissenswertes über traditionelle Methoden der Parkett-Restaurierung.
 Workcamp Parquet 2025: Eintauchen in alte Techniken der Parkettsanierung
Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Ihr praktischen Können konnten die Restauratoren im Schloss Esterházy in Eisenstadt zeigen.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Aus Europa, Australien und Nordamerika waren die Teilnehmer angereist.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Die Teilnehmer hatten viel Freude bei den praktischen Arbeiten während der Projekt-Woche.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Die Parkettrestaurierung fand auf rund 60 m2 Fläche im Schloss Esterházy statt.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Gemeinsam machten sich die internationalen Teilnehmer daran, die historischen Böden auszubessern.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Bei den Sanierungsarbeiten waren Präzision und Augenmaß gefragt.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Die Teilnehmer lernten die Handhabung historischer Werkzeuge wie Parkett-Hobel und -Schaber kennen.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Neben den praktischen Workshops hielten renommierte Restauratoren Vorträge und vertieften so das Wissen der Teilnehmer über die fachgerechte Parkettsanierung.
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Foto/Grafik: Workcamp Parquet
Bei einer Führung lernten die Anwesenden die Geschichte des Schlosses Esterházy kennen.
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