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03.05.2023

VDPM nimmt Herausforderung Klimaschutz an

Zur Jahrestagung und Mitgliederversammlung des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) am 20. und 21. April 2023 in Augsburg konnten Vorstandsvorsitzender Christoph Dorn und Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers über 140 Teilnehmende begrüßen. Sie erlebten eine Tagung, die wesentlich geprägt wurde durch die Themen Klimaschutz und Energieeffizienz.

Nachdem die letzte Vorstandswahl 2021 coronabedingt online stattfinden musste, konnte diesmal wieder persönlich im Plenum abgestimmt werden. Das Führungsgremium des VDPM wurde einstimmig im Amt bestätigt: Christoph Dorn (Knauf Gips) als Vorsitzender, Dr. Markus Pfeuffer (Heidelberger Beton) und Heiner Röhr (Sto) als stellvertretende Vorsitzende. Wiedergewählt wurden zudem Matthias Brox (DAW), Karl Minichmair (Hasit Trockenmörtel), Thomas Mothes (Maxit Baustoffwerke), Christian Poprawa (Saint-Gobain Weber), Peter Sarantis (Baumit), Jens Schmidt (Ejot), Thomas Utermöller (Sakret Trockenbaustoffe Sachsen) und Olaf Wolf (Sievert Baustoffe).

Vertiefte Zusammenarbeit mit dem Fachhandwerk

Die traditionell enge Verbindung zwischen VDPM, Malern und Stuckateuren wurde deutlich in den Grußworten von Oliver Heib, Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade, und Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. Beide favorisieren eine Intensivierung der Zusammenarbeit, um Schnittstellen zu identifizieren, Doppelarbeit zu vermeiden, Strategien zu entwickeln und Interessen zu bündeln, beispielsweise im Bereich des Datenmanagements sowie der Aus- und Fortbildung.

Christoph Dorn zeigte sich in seinem Eingangsstatement optimistisch, was die langfristigen Marktchancen betrifft. Enttäuschend sei hingegen die Performance des Bauministeriums: „Die ganze Branche hatte sich wieder ein eigenes Ministerium gewünscht, mit den Leistungen und Ergebnissen dort können wir aber nicht zufrieden sein.“ Umso mehr sei es notwendig, gemeinsam den Einbruch bei den Baugenehmigungen durch eine verstärkte energetische Modernisierungstätigkeit zu kompensieren. Insbesondere gelte es, die Rolle der Wärmedämmung als Türöffner für erneuerbare Energie im Gebäudebestand in der öffentlichen und politischen Diskussion weiter zu verankern und im Markt umzusetzen.

Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität

Mit der neuen Roadmap „Klimaneutralität für Dämmsysteme, Putz und Mörtel“ präsentierte der VDPM einen wissenschaftlich fundierten Leitfaden, der für die Branche nachvollziehbare und realistische Wege aufzeigt, die angestrebten Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Partner für die Erarbeitung der 90seitigen Roadmap war Future Camp Climate (München). Geschäftsführer Dr. Roland Geres, sein Team und ein mit VDPM-Expertinnen und -Experten besetzter Begleitkreis legten das Hauptaugenmerk der Studie auf mögliche Emissionsminderungen in den Produktionsstätten der Branche und auf die Rezepturen der Produkte, um konkrete CO2-Senkungspotentiale zu ermitteln. Die Studie zeigt, dass relevante Emissionssenkungen schon bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 für die beteiligten Industriezweige erreichbar sind. Zu einem nicht unerheblichen Teil ist die Branche dabei auf die Entwicklungen der Vorlieferanten angewiesen.

Wie viel sich im vorgelagerten Rohstoffbereich in diesem Zusammenhang bereits getan hat, skizzierten im Anschluss Prof. Dr. Martin Schneider, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutscher Zementwerke (VDZ), und Dr. Klaus Ries (BASF Global Business Management Styrenic Foams).

Umfangreiche Bilanz der Verbandsaktivitäten

Der VDPM agiert in der Fachöffentlichkeit, aber auch im politischen Umfeld der Hauptstadt proaktiv, um die angestrebte Wärmewende im Gebäudebereich inhaltlich nicht nur der Heizungsseite zu überlassen. Maßstäbe gesetzt hat hierzu die Studie über den untrennbaren Zusammenhang von Wärmeschutz und Wärmepumpeneinsatz, die Peter Mellwig (ifeu, Heidelberg) und Prof. Dr. Andreas Holm (FIW, München) vorstellten (siehe dazu Pressemitteilung auf www.vdpm.info).

Einen Überblick über die seit April 2022 geleistete Arbeit im VDPM erhielten die Teilnehmenden von Dr. Hans-Joachim Riechers, Matthias Brox und Christian Poprawa. Die Überarbeitungen bei der grünen Merkblattreihe zu Fließestrichen, den „Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton“, beim WDVS-Planungsatlas und beim Brandschutzkompendium bilden dabei einen Schwerpunkt. Der Relaunch des erfolgreichen Architektenportals „#putzpoesie“ steht unmittelbar bevor, ebenso eine Dokumentation über den jüngst erfolgten Großbrandversuch bei der MFPA Leipzig.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer IBP in Holzkirchen erarbeitet der VDPM aktuell eine Roadmap „Recycling Readiness 2030-2045“, die den Weg zur Kreislaufwirtschaft der Branche aufzeigen und bis Jahresende vorliegen soll. Bereits fertiggestellt wurde der jüngste Sachstandsbericht des Fraunhofer IBP zur Langzeitbewährung von Wärmedämm-Verbundsystemen. Gezeigt hat sich, dass über den Beobachtungszeitraum von nunmehr 50 Jahren die Systeme nach wie vor ihre volle Funktionsfähigkeit haben.

Wie viel Gesundheit ist gesund?

Einen ebenso unterhaltsamen wie erkenntnisreichen Abschlussvortrag lieferte Dr. Heinz-Wilhelm Esser, im TV unter dem Namen „Doc Esser“ bekannt. Er analysierte die drei Säulen menschlichen Wohlbefindens - Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit -, kombinierte medizinische Hintergrundinfos mit Verhaltenstipps und erklärte, wie viel Gesundheit eigentlich gesund ist.

Die nächste Jahrestagung und Mitgliederversammlung des VDPM ist für den 18. und 19. April 2024 in Berlin geplant.

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Foto/Grafik: VDPM
Zur Jahrestagung und Mitgliederversammlung des VDPM am 20. und 21. April 2023 kamen über 140 Teilnehmende nach Augsburg.
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Der Vorstand des VDPM wurde einstimmig im Amt bestätigt (v.l.): Peter Sarantis, Christian Poprawa, Karl Minichmair, Dr. Markus Pfeuffer, Thomas Utermöller, Matthias Brox, Heiner Röhr, Jens Schmidt, Christoph Dorn und Thomas Mothes. (Auf dem Bild fehlt Olaf Wolf).
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Christoph Dorn, Vorstandsvorsitzender des VDPM.

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