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02.01.2026

XPFoam: Durchstarten mit Premium-Qualität und klarer Wachstumsstrategie

Firmeninfos
Mit XPFoam hat ein neuer Hersteller von Verlegeunterlagen aus extrudiertem Polystyrol (XPS) die Bühne der Bodenbranche betreten. Das junge Unternehmen produziert seit April 2025 in Leutkirch im Allgäu und will sich als technologisch führender Anbieter von Schaumunterlagen für die schwimmende Verlegung etablieren. FussbodenTechnik sprach beim Maschinenhersteller Wächter in Bad Wünnenberg, bei dem gemeinsam mit Kunden Tests durchgeführt wurden, mit den XPFoam-Geschäftsführern Marco Seitner und Michael Mayer über die Neugründung, Produktinnovationen und die Strategie, mit der XPFoam den Markt erobern will.

FussbodenTechnik: Herr Seitner, Herr Mayer – XPFoam ist ein neuer Name am Markt. Wie ist das Unternehmen entstanden?

Marco Seitner: XPFoam ist zwar neu, aber unser Team verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Produktion von Schaumfolien als Verlegeunterlagen. Auch unser neuer Standort in Leutkirch blickt auf eine lange Tradition in der Herstellung von Kunststoffprodukten zurück. Wir haben das Werk in Baden-Württemberg 2024 übernommen und mit einem klaren Ziel neu ausgerichtet: Wir wollen uns als technologisch führender Anbieter von XPS-Verlegeunterlagen für die schwimmende Verlegung von Fußböden etablieren – mit modernen Anlagen, schlanken Prozessen und einem kompromisslosen Qualitätsanspruch. Unser Name XP steht für extrudierte Polymerschäume. Das „S“ von XPS haben wir bewusst weggelassen, weil es nicht ausschließlich bei Polystyrol bleiben muss.

Unsere Idee ist es, das Material XPS technisch weiterzuentwickeln. Technisch heißt nicht nur in puncto mechanischer und akustischer Eigenschaften, sondern auch hinsichtlich optischer und haptischer Aspekte. Wir sehen XPS-Schaum als Produkt am Markt sehr gut platziert, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist besser als bei anderen Verlegeunterlagen. Diesen Schaum – die Produktfamilie heißt bei uns XP:CellPad – wollen wir von den Materialeigenschaften her weiterentwickeln und verbessern.

Michael Mayer: Der Neustart in Leutkirch war auch eine Chance, bestehende Kompetenzen zu sichern. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen jahrzehntelange Erfahrung aus der Schaumproduktion mit. Dieses Know-how ist Gold wert – wir kombinieren es mit neuen Ideen, Digitalisierung und einer offenen Innovationskultur.

FT: Welche Produktbereiche deckt XPFoam mit den XP:CellPad-Verlegeunterlagen ab?

Mayer: Wir konzentrieren uns auf Produktlinien. Zum einen fertigen wir für die Fußbodenindustrie Rollenware für die Direktkaschierung, also Verlegeunterlagen, die werkseitig direkt auf die Bodenbeläge aufgebracht werden. Zum anderen produzieren wir Zubehörprodukte wie Faltplatten, die über die Bodenindustrie und große Distributoren vertrieben werden. Damit decken wir das komplette Spektrum an XPS-Unterlagen ab.

Seitner: Seit April 2025 beliefern wir zahlreiche große Bodenhersteller mit unseren Großrollen zur Direktkaschierung der Dielen. Der Marktstart unserer Zubehörprodukte ist im November 2025 erfolgt. Unser Ziel ist es, bei Verlegeunterlagen alle gängigen Formate und Dicken anzubieten – stets in Premium-Qualität. Wir wollen mit durchgängig hoher Fertigungspräzision und gleichbleibenden technischen Eigenschaften überzeugen.

Mit unseren Faltplatten bieten wir ein breites Sortiment mit Dicken von 1 bis 5 mm an. Sie sind sowohl einsetzbar für Laminat als auch für Parkett, SPC- und Vinylbeläge. Wir werden optional auch Varianten mit einer kaschierten Feuchteschutzfolie anbieten. Eine weitere Besonderheit: Unsere Anlagen sind so ausgelegt, dass wir sowohl 25 cm als auch 40 cm Faltbreite produzieren können. Das bietet bei höheren Materialdicken Vorteile und unseren Kunden Differenzierungsmöglichkeiten.

FT: Sie haben die neue Premium-Qualität „Finest-Foam“ in der Pipeline. Was steckt dahinter?

Seitner: Finest-Foam ist speziell für die Direktkaschierung von Böden entwickelt und steht für eine neue Generation von XPS-Schäumen. Wir haben unseren Fertigungsprozess so weiterentwickelt, dass die Materialstruktur deutlich feinzelliger und homogener ist. Unser Finest Foam hat eine Anmutung wie ein vernetzter Polyolefinschaum. Das Ergebnis sind glatte, weiche Oberflächen und einer dennoch ausgezeichneten Druckfestigkeit. Das Material ist optisch wie haptisch noch hochwertiger und bietet technische Vorteile bei Belastung und Dämmung.

Mayer: In dieser Form hat es XPS-Verlegeunterlagen bisher nicht gegeben. Wir zeigen, dass sich mit moderner Extrusionstechnik und präziser Steuerung ein Schaum herstellen lässt, der funktional und optisch Maßstäbe setzt. Finest-Foam ist damit mehr als nur ein Produktname – es ist unser Qualitätsversprechen an den Markt. Wir werden Finest-Foam auf der Domotex 2026 vom 19. bis 22. Januar (Halle 20, Stand B29) der Öffentlichkeit vorstellen.

FT: Sie haben es bei den Faltplatten bereits angedeutet: Welche Möglichkeiten bieten Sie Kunden mit spezifischen Anforderungen?

Mayer: Unsere Produktion für die Verlegeunterlagen ist modular aufgebaut. Wir können Materialstärken, Dichten, Farben, Bedruckungen und Kaschierungen frei konfigurieren. Industriekunden schätzen beispielsweise individuelle Prägungen oder die Bedruckung von verschiedenen Motiven oder Designs auf der Unterlage, um ihre Markenidentität zu unterstreichen.

Seitner: Neben dem Design können wir auch technische Parameter anpassen – etwa Akustik- oder Feuchteschutzeigenschaften sowie die Druckfestigkeit. So lassen sich unsere Schäume exakt auf die jeweilige Anwendung zuschneiden – sei es im privaten Wohnbereich, im Objekt oder in industriellen Systemaufbauten.

FT: Wie unterscheiden Sie sich strategisch von anderen Herstellern?

Seitner: Wir konzentrieren uns sehr stark auf unsere Produktionseffizienz. Mit einer sehr überschaubaren Teamgröße können wir besonders flexibel und kundennah arbeiten. So können wir schneller gemeinsam mit unseren Kunden Entscheidungen hinsichtlich Produktanpassungen und Investitionen treffen. Wir finden gemeinsam schnell pragmatische und effiziente Lösungen.

FT: Wie ist das Werk in Leutkirch aufgestellt, welche Kapazitäten haben Sie?

Mayer: Derzeit verfügen wir auf unseren beiden Extrusionsanlagen über eine Jahreskapazität von rund 45 Mio. m2. Die Infrastruktur ist jedoch bereits für eine dritte Anlage ausgelegt – damit haben wir von Beginn an Wachstumsspielraum. Parallel investieren wir in die Modernisierung des Standorts: Zwei neue Granulatsilos (15 m hoch, 4,20 m im Durchmesser), eine Erweiterung der Strom- und Kälteleistung, eine Befeuchtungsanlage und viele andere Maßnahmen sind bereits umgesetzt. Eine moderne Sprinkleranlage befindet sich in der Montage. Die energetische Sanierung der Produktion- und Lagerhallen sowie des Verwaltungsgebäudes läuft.

Seitner: Nachhaltigkeit spielt dabei eine große Rolle. Wir optimieren Prozesse, um Energie zu sparen und Ressourcen effizient einzusetzen. Unser Ziel ist eine moderne, sichere und energieoptimierte Produktion, die langfristig wettbewerbsfähig bleibt.

FT: Wollen Sie ausschließlich aus eigener Stärke wachsen?

Mayer: Ja, in erster Linie schon, aber ein weiterer Faktor ist unsere strategische Beteiligung an dem britischen Unternehmen QEO UK mit dessen Tochter XPS-foam in der Nähe von Manchester. Das Unternehmen ist in Großbritannien etabliert und ermöglicht uns den direkten Marktzugang. Wir nutzen die Synergien bei Technologie, Produktentwicklung und Vertrieb. XPS-foam ist ein Hersteller von extrudiertem Polystyrolschaum für Unterlagen, der einzige Hersteller von XPS-Unterlagen in UK. So können wir auch den britischen Markt sehr gut bedienen, der durch den Brexit sehr isoliert ist (mehr zu dieser Beteiligung in der nebenstehenden Meldung, d. Redaktion).

FT: Haben Sie eigentlich ausreichend Fläche am Standort in Leutkirch, um zu wachsen?

Seitner: Eindeutig ja, das Grundstück ist sehr groß. Wir haben 40.000 m2 Gesamtfläche, davon sind 12.000 m2 bebaut: 8.000 m2 Produktion, 4.000 m2 Lager. Das ist mehr als wir momentan nutzen. Selbst wenn wir auf drei Anlagen gehen – die dritte ist ja schon vorgesehen – würden wir aktuell nur gut die Hälfte der Produktionsfläche nutzen, sodass wir für weitere Expansionsmöglichkeiten Optionen haben.

FT: Wo wollen Sie mit XPFoam in drei Jahren stehen?

Seitner: Wir wollen uns als führender Hersteller von XPS-Unterlagen in Europa etablieren – mit dem Anspruch, bei Qualität und Innovation Maßstäbe zu setzen. Die Marke XPFoam soll für moderne Schaumtechnologie und verlässliche Partnerschaft stehen. Dafür haben wir den Grundstein gelegt: viel investiert, moderne Fertigungstechnologie, ein super Mitarbeiterteam, viel Expertise und Know-how.

Mayer: Gleichzeitig denken wir weiter. Mittelfristig möchten wir unser Portfolio auf weitere Polymerschäume und Anwendungen ausdehnen. Unser Ansatz bleibt derselbe: technisch ausgereifte, nachhaltige und kundenorientierte Lösungen zu entwickeln, die den Markt voranbringen.

XPFoam im Überblick

XPFoam GmbH
Alte Bahnlinie 19
88299 Leutkirch im Allgäu
Tel.: 0 75 67 / 46 29 80
info@xpfoam.com
www.xpfoam.com

Gründung: April 2025
Mitarbeiter: ca. 30
Geschäftsführung: Marco Seitner & Michael Mayer
Technischer Direktor: Tilo Hildebrand
Werksleitung: Ralf Sens
Verkaufsleiter: David Campana
Produktionslinien: zwei Extrusionsanlagen (dritte in Vorbereitung)
Produktionskapazität: > 45 Mio. m2
Marke: XP:CellPad
Produkte: XPS-Großrollen für die industriellen Boden-Direktkaschierung, XPS-Unterlagen als Zubehör für schwimmend verlegte Bodenbeläge


XPFoam beteiligt sich an der QEP UK Group –
strategische Partnerschaft für den britischen Markt


Im Rahmen ihrer internationalen Expansion hat die XPFoam GmbH eine 25 % Beteiligung an der QEP UK Group erworben, einem etablierten Unternehmen im britischen Bodenbelags- und Unterlagsbereich. Deren Tochtergesellschaft XPS Foam Ltd mit Sitz in Flint, Wales, ist ein Hersteller von Hochleistungsunterlagen aus extrudiertem Polystyrolschaum (XPS).

Diese strategische Partnerschaft ist ein wichtiger Meilenstein für XPFoam, da sie einen direkten Zugang zum britischen Markt ermöglicht und beiden Unternehmen die Möglichkeit bietet, gemeinsame Initiativen in den Bereichen Technologie, Automatisierung und Produktinnovation sowie einen kooperativen Ansatz für das Marktwachstum beider Unternehmen zu verfolgen. Die Zusammenarbeit soll auch zu erheblichen operativen Synergien führen, insbesondere in den Bereichen Beschaffung, Fertigungseffizienz und grenzüberschreitende Logistik.

XPS Foam Ltd betreibt derzeit zwei moderne Extrusionslinien mit einer jährlichen Produktionskapazität von über 30 Mio. m2 XPS-Schaumunterlagen. Dies gewährleistet nicht nur eine zuverlässige Versorgung des britischen Marktes, sondern erleichtert auch den Produktaustausch und die Harmonisierung mit dem Produktionsstandort von XPFoam in Leutkirch, Deutschland. Zusammen decken die beiden Werke den kontinentaleuropäischen und den britischen Markt umfassend ab, was kein anderer Wettbewerber bietet.

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 XPFoam: Durchstarten mit Premium-Qualität und klarer Wachstumsstrategie
Foto/Grafik: SN-Verlag
Anlage zur Direktkaschierung bei Maschinenhersteller Wächter in Bad Wünnenberg: Mit einer solchen Fertigungsanlage werden Böden werkseitig mit Unterlagen von XPFoam ausgestattet.
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Foto/Grafik: SN-Verlag
Marco Seitner ist Mehrheitseigner und Geschäftsführer von XPFoam, das er im April 2025 gemeinsam mit den Mitgesellschaftern Michael Mayer und Tilo Hildebrand in Leutkirch im Allgäu gegründet hat. Als Enkel des Selit-Gründers ist er tief in der Branche verwurzelt. Über zwei Jahrzehnte war der Diplom-Wirtschaftsingenieur bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2022 Geschäftsführer von Selit Dämmtechnik. Über seine Beteiligungsgesellschaft MS Ventures ist er unter anderem bis heute an Selit North America beteiligt. Er war 2024 einer von drei Gründern des Joint-Ventures NSP Panels, ebenfalls in den USA. Der 49-Jährige lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern (7 bis 18) im österreichischen Bregenz am Bodensee.
 XPFoam: Durchstarten mit Premium-Qualität und klarer Wachstumsstrategie
Foto/Grafik: SN-Verlag
Michael Mayer, Geschäftsführer, Mitgründer und Mitgesellschafter von XPFoam, verfügt über einen Abschluss als Master of Science in Wirtschaftsingenieurwesen. Berufliche Stationen führten den 33-Jährigen von Anfang an in die Bodenbranche: erst zu Tarkett, dann zu Schönox USA und schließlich zu Selit Dämmtechnik in den Vertrieb für das OEM-Geschäft. Zuletzt war er gemeinsam mit Tilo Hildebrand selbstständig mit dem Beratungsunternehmen Innovise tätig, für das sein Geschäftspartner mittlerweile allein verantwortlich zeichnet. Der Rheinland-Pfälzer lebt mit seiner Frau in Bad Dürkheim – und seit kurzem auch in Isny im Allgäu.
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Mit hoher Geschwindigkeit werden die Fußbodenbeläge mit der Verlegeunterlage von der Rolle beschichtet.
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Der XPFoam-Standort in Leutkirch im Allgäu umfasst 40.000 m2 Gesamtfläche, davon sind 12.000 m2 bebaut.
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Aktueller Meilenstein: Im Herbst 2025 ließen die Verantwortlichen zwei große Silos für XPS-Granulat aufstellen.
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Ralf Sens ist der verantwortliche Werksleiter am Produktionsstandort Leutkirch.
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Foto/Grafik: XP-Foam
Paul Boyce (CEO QEP UK Group) und Marco Seitner (Geschäftsführer XPFoam) haben eine Zusammenarbeit vereinbart.

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