10.10.2025
Deutsche Klebstoffindustrie: Globales Geschäft stabilisiert sich
Nach einem durchwachsenen Geschäftsjahr 2024 blickt die deutsche Klebstoffindustrie mit vorsichtigem Optimismus auf das laufende Geschäftsjahr 2025. Während sich das internationale Geschäft zunehmend stabilisiert, bleibt die Lage am Standort Deutschland angespannt. Geopolitische Unsicherheiten, neue Handelshemmnisse und komplexe regulatorische Anforderungen stellen die Verlegewerkstoffhersteller weiterhin vor große Herausforderungen.
Die deutsche Klebstoffindustrie konnte im Jahr 2024 weltweit ein Umsatzplus von 2,3 % erzielen. „Das ist ein ermutigendes Signal für die Branche. Dennoch bliebt die Situation insbesondere in Deutschland angespannt – nicht zuletzt aufgrund des anhaltenden Handelskonflikts mit den USA, der den dringend benötigten wirtschaftlichen Aufschwung verzögert“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Industrieverbands Klebstoffe (IVK), Dr. Kathrin Hein.
Im Jahr 2024 erzielten deutsche Klebstoffhersteller weltweit einen Umsatz von rund 13,6 Mrd. EUR – ein Plus von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Damit zeigte sich eine leichte globale Erholung. Am Standort Deutschland hingegen setzte sich der rückläufige Trend fort: Der Umsatz mit Klebstoffen sank um 2,8 %. Klebebänder verzeichneten ein Minus von 1,9 % und zementäre Produkte büßten sogar 6,1 % ein. Auch die Produktionsmenge von Klebstoffen ging erneut um 1,0 % zurück.
Allein mit Klebstoffen erwirtschaftete die deutsche Klebstoffindustrie einen Umsatz von knapp 1,8 Mrd. EUR. In Kombination mit Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern belief sich der Gesamtumsatz für das Jahr 2024 auf knapp 4,1 Mrd. EUR.
Leicht positiv entwickelte sich die Beschäftigung: Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2023 stabilisierte sich die Zahl der Mitarbeitenden in 2024: In Deutschland sind aktuell rund 18.000 Beschäftigte in der Klebstoffindustrie tätig – ein Zuwachs von 0,9 %. Weltweit liegt die Zahl bei etwa 51.800 Mitarbeitenden (+ 0,4 %). Rund 70 % der Mitgliedsunternehmen des IVK sind kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten.
„Das Jahr 2024 war geprägt von einer leichten Erholung, aber auch von anhaltender Unsicherheit“, erklärte Dr. Vera Haye, Hauptgeschäftsführerin des IVK. „Geopolitische Spannungen und die schleppende Konjunktur in Europa haben unsere Erwartungen deutlich gedämpft.“
Ausblick für 2025
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen erwartet der IVK für 2025 eine moderate Marktbelebung. Vorzieh-Effekte im Zusammenhang mit der US-Zollpolitik im ersten Quartal sorgten für einen zufriedenstellenden Start ins Jahr. Die jüngste Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit könnte zwar zur Entspannung der handelspolitischen Lage beitragen, doch angesichts der weiterhin zurückhaltenden Konsumlaune bleibt ein deutlicher wirtschaftlicher Aufschwung vorerst aus. Gleichzeitig rückt die Nachfrage nach klebstoffbasierten Lösungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zunehmend in den Fokus.
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